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Spiritualität: Trend oder angeboren?

Das Tagebuch und die Spiritualität

Spiritualität ist eine innere, zutiefst einzigartige und persönliche Erfahrung.
– Jorge Bucay

Spirituell zu sein bedeutet, dass ich bereit bin, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Es bedeutet, dass es keine Rolle mehr für mich spielt, was in der Vergangenheit war, denn HIER und JETZT schlage ich den Weg ein, für den ich mich bewusst entschieden habe.

Ich befreie und heile mich selbst, übernehme Verantwortung für mein Schicksal, in dem ich die Eigenverantwortung gehe und mir auch selbst in jeder Lebenslage die Richtung vorgebe, unabhängig davon, was im Außen passiert.

Nach fast zwei Jahren kann ich immer noch nicht mit Bestimmtheit sagen, was Spiritualität im Allgemeinen ist, aber muss ich das denn? Für mich ist Spiritualität etwas, was jeder für sich selbst definieren darf. Und das gefällt mir so sehr daran, weil wir alle „Individuen“ sind.

Harmoniert oder resoniert etwas also ein Thema oder eine Information aus der spirituellen Welt mit Dir, so ist diese Information für Dich bestimmt, damit Du Dich an das erinnerst, was Du bereits tief in Dir wusstest, aber mit der Zeit vergessen, abgelegt oder wegkonditioniert hast (wie Selbstliebe oder Selbstvertrauen bei mir).

Mein Vorteil oder Glück war, dass ich seit ich in Österreich lebe, regelmäßig Tagebuch geführt und diese auch ab und zu gelesen habe, einfach um meine Entwicklung zu beobachten. Bei meinem Kurzzeitgedächtnis war Introspektion nicht genug. Als Energie ist man ja mal so mal so.

Aus diesem Grund und der Tatsache, dass ich einfach einer anderen Kultur angehöre, waren viele Informationen aus der spirituellen Welt nichts Neues für mich. Doch durch die Schule, dann das Studium und das Berufsleben, habe ich die Sachen mit der Zeit vergessen oder abgelegt, weil sie mir unwichtig erschienen.

Ein Beispiel aus meinem Tagebuch ist meine Vorstellung von Liebe.

Shared Stories - Geschichten-Blog - Foto von Mark Neal von Pexels

Scheinbar wusste ich zwischen dem 12 und 17 Lebensjahr besser über die Liebe Bescheid als die Zeit danach. Als Kinder sind wir auf eine unschuldige Art weise. Manche handeln erleuchtet.

Vielleicht hat Sex meine Vorstellung von Liebe pervertiert oder einfach die Medien – soll keine Schuldzuweisung sein. Ich ließ es schließlich zu. Jedenfalls hatte ich als Teenagerin eine reinere Vorstellung von Liebe als Erwachsene.

Mit dem Alter bekam meine Liebe eine besitzergreifende angstvolle Vorstellung und entwickelte sich mehr aus dem Verstand heraus als aus dem Herzen. Davor konnte ich bedingungslos – unabhängig von der Person, die diese Gefühle in mich verursachte – lieben, mehr Freude empfinden und in dieser Anonymität total aufblühen.

Liebe ist die Freude an der puren Existenz des anderen. – Joseph Zinker

Ich war dankbar und fröhlich, überhaupt in der Lage zu sein, solche tiefen, mich beflügelnden Gefühle zu empfinden und das, ohne dass der Herzbube von meinen Gefühlen wüsste. Es war mir egal, was würde es denn für einen Unterschied machen? Meine Liebe war unabhängig von ihm, von seinem Sein, seiner Art und von seinen Handlungen. Sie war einfach – ich habe ihn einfach geliebt.

Dann wurde ich älter und konditionierter und auf einmal war auch meine Vorstellung von Liebe anders. Es war eine: Wenn-Du-nicht-so-bist-wie-ich-es-mir-von-Dir-erwarte-oder-vorstelle-entziehe-ich-Dir-meine-Liebe.

Und Du hast nur mich zu lieben und wir sollten auch zusammen sein, es muss so sein, denn ich bin nun mal so und so etc. Hehe, ich muss schmunzeln. Erstaunlich, was wir Menschen uns und anderen antun. Heute in meiner Umerziehung, bin ich etwas schlauer – ich bin noch lange nicht angekommen.

Also ja, ich übernehme die Verantwortung für meine verkorkste Art zu lieben und bin sogar dankbar meine Partner nicht traumatisiert zu haben. 😉 

Meine Erkenntnis war: Nach elf Jahren weiß ich wieder, was ich vergessen hatte. Ich war nicht immer so, also bin ich nicht meine Persönlichkeit

weiße Lotusblüte von pexels-man-dy-1129382: wunderschöne weiße und gelbe Lotusblüte im Wasser - dunkler Hintergrund

Spiritualität erinnert dich

Spiritualität bringt Dir im Grunde nichts Neues bei, sie erinnert Dich, sie weckt Dich. Sie macht Dich – wie die Liebe – wieder bewusster und erinnert Dich daran, was Du als Kind schon immer wusstest, aber mit der Zeit vergessen hast.

Die Kulturwelt kann nämlich verdammt hartnäckig sein und wenn alle um Dich herum diese Vorstellung von etwas haben, wie etwas sein sollte, wieso sollte man das in Frage stellen? Wird schon richtig sein, wenn die meisten das so machen.

Heute frage ich meinen Verstand und beziehe auch mein Herz mit ein. Ich kann selbst für mich denken und fühlen, denn nur weil etwas so ist, bedeutet es noch lange nicht, dass es genau so sein sollte!

Ich traue mich, meinen eigenen Herzensweg zu gehen, höre zwar auf andere, aber hinterfrage (meinen Verstand) und vertraue vor allem mir (auf das, was ich fühle). Und so gestalte ich mit bester Absicht mein Leben nach meinen Vorstellungen. Natürlich kann man das missbrauchen.

Aber Spiritualität ist von Grund auf menschenfreundlich und lehnt es ab, Schranken zwischen den Menschen zu errichten. Die tausenden Lehren sehe ich wie tausende Türen, die zu einem einzigen Raum führen. Jeder Mensch darf die Tür finden, die für ihn am besten geeignet ist. Spiritualität erkennt die Vielfalt des Menschen an. Jeder Mensch darf seinen eigenen Weg zur Wahrheit und Erleuchtung finden. Für mich besser als jede Religion. 🙂

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Der Innere Kompass: Wege der Spiritualität

Dieses Buch hat mich tief berührt und sehr inspiriert. Ich wurde ermunternd, mir oft zu erlauben, die zu sein, die ich wirklich bin. Mein Selbstvertrauen wurde gestärkt und ich beurteile mich nach dem, was ich bin und vergleiche mich weniger mit anderen. Mit Herbert Schäfer als Vorleser kann ich es umso mehr empfehlen. Er hat die wunderbare Stimme eines weisen Meisters. Es war so, als würde ich der Stimme eines gelehrten und erfahrenen Mystikers lauschen. Mein inneres Kind hat sich irrsinnig gefreut. 🙂

♥ Geschenkeee ♥

Spiritualität von A - Z

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