Erfahrungsinstrument - weiblich
Weiblichkeit, Werbeindustrie und die Macht der Worte
Was denkt es in Dir über Weiblichkeit? L(i)ebst Du Deine Weiblichkeit? Wie möchtest du Dich fühlen als Frau?
Ganz ehrlich, noch vor ein paar Jahren fand ich es unerträglich, weiblich zu sein. In meiner Jugend boten sich mir viele Gelegenheit an, Selbstverachtung aufzubauen – mein Vater hat sich lieber einen erstgeborenen Sohn als Mädchen gewünscht, und das ließ er mich spüren, indem er mich schon als Kleinkind burschikos kleidete.
Ich hatte Lehrer im Kindergarten, die wussten nicht einmal, dass ich ein Mädchen bin. Einmal schleifte mich eine Lehrerin schimpfend aus der Mädchentoilette: ,, Was mir denn fällt dir ein, als Junge in die Mädchentoilette zu gehen!?“ Ich verstand die Welt nicht, war so verwirrt und perplex und stand da und brachte keinen Ton heraus. Haha, heute finde ich es amüsant, wie ignorant doch die Erwachsenen sein können, die ich damals als Kind angehimmelt habe.
Zur Verteidigung der Lehrerin: Die Privatschulen in Ruanda damals waren eher einer Militärschule oder einer Kaserne gleich als einer Bildungsanstalt für Kinder. Wir alle Mädchen und Jungs dürften keine langen Haare haben, wurden wie Erwachsene mit dem Nachnamen angesprochen, trugen Uniformen und salutierten morgens vor Schulbeginn und nach der Schule. Jaaa, das Ergebnis eines sinnlosen Bürgerkrieges.
Wahrscheinlich bin heute deshalb so gerne girly und freiheitsliebend. Ich dürfte das als Kind nicht ausleben. Heute verstehe ich meine Eltern viel besser und empfinde sogar Mitgefühl für sie. Eine Kriegsgeneration, die in einer hassgeschwängerten Zeit aufgewachsen ist (Genozid in Rwanda) wusste es nicht besser.
Mein weibliches Selbstbild
Je älter ich wurde, desto mehr erkannte ich mein „negatives“ weibliches Selbstbild und gab selbstverständlich erst einmal meinen Eltern die Schuld für mein verkorkstes Wesen. Aber mein schlechtes Selbstbild, meine Wut, die ich auf die Welt und vor allem auf die Männer hatte, konnte nicht im Außen geheilt werden. Diese Wunde war auch dieses Etwas in mir, das mir unangenehme Erfahrungen bescherte. Wir hören es nicht gern, aber alles, was uns passiert, ist ein Spiegelbild, unser Inneres oder Karmas. Hätte man es mir aber damals gesagt, wäre ich vor Wut wahrscheinlich explodiert.
Doch es ist wahr! Wenn uns im Außen etwas passiert, was nicht angenehm ist, so dürfen wir nach Innen schauen und uns fragen: Wie habe ich es erschaffen? Was hat es mit mir zu tun? Was ist es in mir, das glaubt, dass ich diese Erfahrungen verdient hätte? Denn sonst würde ich das ja gar nicht anziehen. Wie Louise Hay so schön auf den Punkt brachte. Das allein zeigt doch, wie mächtig wir sind. Wir enden nicht hier in diesem grobstofflichen Körper. Wir sind mehr als das!
Wir sind Geist, Verstand, Seele, Äther, Licht, Schall. Emotionen, Materie und noch viel mehr. – Dr. Theresa Bullard
LOVE is always the answer! Dank mehr Liebe für mich und die Fähigkeit, meinen Verstand auf rechte Weise zu benutzen, kamen auch bessere Erfahrungen. Sooo viel bessere!
Willst Du Gutes in die Welt bringen, dann liebe Dich selbst, zuerst verändere Dein Denken und Du veränderst Deine Wirklichkeit. – Louise Hay
Weiblichkeit und Werbeindustrie
Werbeplakat von Frauenhäuser in Graz
Es heißt: Im Leben bekommen wir das, worauf wir uns fokussieren.
Die Werbeindustrie hat eine einzigartige Fähigkeit, Trends zu setzen, Verhaltensweisen zu beeinflussen und Werte zu kommunizieren. In den letzten Jahren hat sich ein bedeutender Wandel in der Art und Weise vollzogen, wie die Weiblichkeit in der Werbung dargestellt wird. Früher oft durch stereotype und unrealistische Darstellungen geprägt, hat eine Verschiebung hin zu positiven, realistischen und kraftvollen Botschaften begonnen.
Diese Werbung könnte man definitiv besser machen. Hier scheinen wir die Bedeutung von positiver Formulierung vergessen zu haben. Und es geht nicht darum, dass etwas beschönigt wird, auf keinen Fall! Häusliche Gewalt ist ein ernst zu nehmendes Thema und auch diese Erfahrung blieb mir nicht erspart. Allerdings weiß ich heute, dass wir Menschen ,ob Kind oder Erwachsener mit unserer Formulierung immer etwas Bestimmtes in unser Leben ziehen. Daher möchte ich die Werbeindustrie bitten zu bedenken, dass Kinder das auch sehen.
Herr DDr. Damir del Monte (Neurowissenschaftler aus Salzburg) sagte beim Flow Summit 2023: „Viele Medienanstalten haben sich in Erziehungsanstalten verwandelt. Mit jeder Information, die sie übermitteln, liefern sie auch gleich eine Denkanleitung.“ Was vermitteln wir der Folgegeneration?
Und wie schon in meinem anderen Blog über die Welt erwähnt, du bewegst Dich immer auf das zu, wo du deine Aufmerksamkeit richtest! Wie kontraproduktiv ist es, die Aufmerksamkeit auf Worte wie Zwang, (Sch)Lampe und co zu richten, wenn man sie doch vermeiden möchte? Da steckt doch der Wurm drin!🐛 Die Werbeindustrie kennt bestimmt die Macht der Worte.
Worte beeinflussen uns, sie können uns auf positive oder negative Weise prägen. Noch weniger merken wir, wie Worte ständig unser Denken und Fühlen bestimmen. Ja, ich weiß, jeder Mensch kann kritisieren, daher hier mein Beispiel für eine positiv formulierte Werbung, die ansprechend ist:
Ein Blick in die Zukunft
Die Reise zur positiven Formulierung der Weiblichkeit in der Werbeindustrie ist noch nicht abgeschlossen. Der Weg beinhaltet die kontinuierliche Herausforderung von Stereotypen, die Förderung von Vielfalt und die Schaffung von Botschaften, die Frauen in all ihren Dimensionen ansprechen. Die Weiblichkeit wird nicht länger auf begrenzende Vorstellungen reduziert, sondern als eine Quelle von Kraft und Potenzial gefeiert.
In dieser Ära des Wandels ist die positive Formulierung ein Motor für die Neudefinition der Weiblichkeit in der Werbung. Sie ebnet den Weg für eine inspirierende Zukunft, in der Frauen in ihrer vollen Pracht erstrahlen – als starke, vielseitige und authentische Individuen, die in der Werbeindustrie und darüber hinaus eine bedeutsame Rolle spielen.
Selbstverständlich ist mir die Werbeindustrie auf diesem Gebiet überlegen. Dies ist nur ein laienhafter Lösungsvorschlag, dennoch assoziiert schon mein Unterbewusstsein Frauenhäuser und Schutz mit Worten wie Liebe und Zuneigung und nicht deren Gegenteil. Ja, meine Aufmerksamkeit haben Sie aber eben keine positive. Und sie wollen doch, dass Frauen, die mit häuslicher Gewalt konfrontiert werden, sich an sie wenden? Diese Frauen haben auch (meistens) Kinder!
Weibliche Attribute
Eine Frau darf sich wirklich hingeben. Sie darf annehmen und fließen. Sie darf loslassen und die Dinge zu sich kommen lassen, in ihrem Schoß fallen lassen. Sie ist da, um den Raum zu halten, um zu gebären, um zu tiefst zu vertrauen und sich den Fluss des Lebens hinzugeben – Christina Hommelsheim
Loslassen, Hingabe, entspannen, bewahren, nähren und noch viele mehr findet Du hier bei Laura Malina Seiler.
Heute mit fast 30 liebe ich und genieße es, weiblich zu sein. Ich liebe es, mich als Frau zu zeigen, mit all meinen Farben und Facetten und trotzdem respektiert und akzeptiert zu sein. Herrlich in dieser angeblich von Männern dominierten Welt ein weibliches Wesen zu sein, da lasse ich mich auch gerne erobern. Manchmal darf ich als Frau nur warten, bis die Dinge einfach zu mir kommen. Einiges passiert fast magisch.
Mag sein, dass wir im Körper einer Frau oder eines Mannes sind, aber wir tragen beide Energien/Seiten in uns, sowohl psychologisch (Anima und Animus laut C.G. Jung) als auch physiologisch (Östrogen und Testosteron) und noch tiefer – siehe das Kybalion 7. hermetische Gesetz. Es sind die archetypischen Eigenschaften und wir dürfen beide Seiten integrieren und ausgeglichen leben.
In diesem Kapitel meines Lebens möchte ich dennoch lieber mehr meine Weiblichkeit ausleben, mich wirklich dem Leben hingeben und darauf vertrauen, dass alles zur richtigen Zeit zu mir kommt.
Männliche Attribute
Die männlichen Attribute zeichnen sich aus durch nach vorne gehen, organisieren, umsetzen, festhalten, kontrollieren, machen, erschaffen etc. Wunderbare Eigenschaften, die auch Pausen brauchen. Es sind die männlichen Attribute, die in dieser leistungsorientierten Gesellschaft dominieren. Deshalb sind Depressionen, Burn-out, suizidale Gedanken und co. an der Tagesordnung 🤔.
Die meisten begeben sich lieber in die männliche Seite der Sicherheit wegen. Wir haben unsere Freiheit gegen Sicherheit, Vertrauen gegen Kontrolle, Hingabe gegen Herausforderung und Kooperation gegen Konkurrenz eingetauscht. Lange wird das nicht funktionieren, wir brauchen eine Balance.
P.S.: Wusstest Du, dass sich die weibliche Energie potenziert, wenn man sie miteinander teilt? Frauen können ihre Energien miteinander teilen.
